Demokratiepädagogisches Projekt „Uhlmanien 2.0“ 

Nach den Ereignissen in Chemnitz 2018 und dem allgemeinen Erstarken des Populismus in Europa und der ganzen Welt stellt sich besonders für die Schule die Frage, wie gehen wir mit dieser Entwicklung um? Was ist die Antwort des Bildungssystems auf diese nationale und globale Entwicklung?

Der Förderverein der Friedrich-Uhlmann-Schule Laupheim unterstützte von ein nachhaltiges und wirksames demokratiepädagogisches Schulprojekt, welches der besorgniserregenden Entwicklung entgegenwirkt. „Ich habe versagt, wenn meine Schüler die Schule nicht als aufrechte kritische Demokraten verlassen!“, so ein Lehrer auf Twitter nach den Ereignissen in Chemnitz.

Das demokratiepädagogische Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, die SchülerInnen mit diesem Projekt zu befähigen sich einzumischen und zu beteiligen. Die Schule ist zu einem großen Teil mit dafür verantwortlich, jungen Menschen den Wert der Demokratie, Partizipation und Verantwortung zu vermitteln. Wir haben damit angefangen!

Das Projekt „Schule als Stadt“ war und ist die Verwandlung der gesamten Schule in eine Kommune für die Dauer von einer Woche. Die gesamte Schülerschaft und alle am Schulleben Beteiligten leben und arbeiten in der Stadt. Schülerinnen und Schüler können sich zuvor in den Stadtrat wählen lassen und die gemeinsame Stadt politisch gestalten. Alle LehrerInnen wie SchülerInnen leben und arbeiten in der Stadt. Alle beteiligten SchülerInnen wenden sich dabei selbstständig, interessengeleitet, individuell und frei unterschiedlichen Erfahrungsräumen zu. Und dieses Projekt ist deswegen so besonders, weil es sich an der Lebenswelt der Lernenden orientiert.

Im Rahmen der fiktiven Stadtgesellschaft, die in ihrer Gesamtheit von der Schülerschaft, durch die/den von ihr gewählte/n BürgermeisterIn und den Gemeinderat getragen und verantwortet wird, machen alle beteiligten SchülerInnen vielfältige Erfahrungen mit Zusammenhängen des alltäglichen Lebens, selbstständiger Tagesplanung, der Politik, der Führung und der Arbeit in Betrieben, den Wirtschaftskreisläufen in einer Stadt und vielen weiteren Lernfeldern. Komplexe Zusammenhänge der Wirtschaft, der Politik, des Finanzwesens, der Dienstleistung und des Freizeitkonsums werden von den Beteiligten durch eigenes Erleben erfahren und damit verständlich und begreifbar.

Externe Kooperationspartner aus der Jugendsozialarbeit, von ortsansässigen Firmen und aus der Öffentlichkeit ergänzten dieses besondere Projekt. Die Schulstadt wurde von den Bundestagsabgeordneten Rief und Gerster besucht und von vielen weiteren Personen des öffentlichen Lebens und zu guter Letzt jeden Tag von den wichtigsten AdressatInnen unserer Arbeit: den Kinder und Eltern.

Die Friedrich-Uhlmann-Schule erhielt für dieses Projekt einen Preis des Landesschülerbeirates des Landes Baden-Württemberg.

Ebenso erhielten wir Unterstützung von KOMM, dem Präventionspakt des Landkreis Biberach und dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Tom Mittelbach (Projektleiter)