Projekttage “Schule ohne Rassismus“

Kurz vor den Herbstferien war es wieder soweit, an der Friedrich-Uhlmann-Schule fanden die alljährliche Projekttage zum Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ statt.

Ein reichhaltiges Projektangebot hat für jede Klassenstufe und jedes Interesse etwas anbieten können. 

Eine Gruppe sollte einen Podcast erstellen, der dann mit der Erlaubnis der Eltern veröffentlicht werden soll. Als erstes mussten sie eine Anmoderation mit zwei bis drei Sätzen am Anfang sprechen, darauf bauten sie das Thema Freundschaft auf, wofür sie Passanten auf der Straße interviewen sollten. Laut den Schülern war es anfangs unangenehm, fremde Menschen zu befragen, aber es war definitiv erfahrungsreich.

Die neu hinzugezogenen Schüler aus der VKL 1 haben das Thema „alte Heimat und neue Heimat“ künstlerisch verarbeitet. Sie haben Bilder wie der Künstler Gustav Klimt gemacht. Gustav Klimt war ein Künstler, der sehr viel mit Gold gearbeitet hat. Sie haben mit viel Fantasie eine Decke um ihr Bild aus Glitzer, Steinen, Gold und Pailetten gemacht. 

Reißenden Absatz fand das Projekt „Laupheim mal anders“. Sie waren in Laupheim unterwegs und haben verschiedene Challenges wie „Fotografiere etwas, von dem deine Gruppe nicht denken würde, dass du es in Laupheim gefunden hast. Mach ein Bild, auf dem man Laupheim nicht erkennen würde“ oder „Fotografiere etwas, das du an Laupheim lieben gelernt hast oder mittlerweile gerne magst, was früher undenkbar gewesen wäre“ durchgeführt. Ziel der Challenges war es, einen anderen Blick auf Laupheim zu bekommen.

Mehrtägige Projekttage bieten die perfekte Möglichkeit, weiterentfernte Ausflüge zu gestalten. Die 5. und 6. Klässler lernten in der Gruppe „Leben wie vor 150 Jahren“ die Sütterlinschrift kennen. Manche fanden es schwer, manche aber auch leicht. Außerdem besuchten sie das oberschwäbische Museumsdorf in Kürnbach. Sie haben alte Häuser angeschaut und haben gesehen, wie die Menschen früher gelebt haben.

Auch das Projekt „Schwabenkinder“ war in Kürnbach, nachdem sie vorher sich darüber unterhalten haben, wie schwer es Kinder früher hatte. Sie haben gelernt, dass „Heimat“ kein Ort ist, sondern dass es in unserem Herzen sei. Außerdem recherchierte die Gruppe im Computerraum etwas über Schwabenkinder.

Die 9. und 10. Klässler haben am Donnerstag die KZ-Gedenkstätte in Dachau besucht, nachdem sie am Mittwoch intensiv darauf vorbereitet wurden. 

Beim jahrgangsgemischten und sehr männlich dominierten Projekt „Fußball ohne Rassismus“ haben die Schüler einen Ausflug zum Stadion in Heidenheim gemacht und sogar das FC Heidenheim besucht. Sie haben eine Stadiumsführung bekommen, durften in den VIP-Bereich, auf das Spielfeld und sogar mit der Fußballmannschaft Bilder machen. Sie wurden darauf aufmerksam gemacht, dass sie niemanden wegen seiner Religion, Herkunft oder Hautfarbe unterschätzen sollen. 

Die Gruppe „Handicap? – Kein Problem!“ hat als Vorbereitung auf einen Besuch Zeichensprache geübt und anhand verschiedener Stationen Erfahrungen gesammelt, wie es sich anfühlt mit einer Beeinträchtigung zu leben. Sie mussten z.B. blind Alltagsgegenstände ertasten oder mit einem Blindenstab über verschiedene Untergründe laufen. 

Für das sehr bewegungsstarke Projekt „Dance & Style“ haben die Mädels zu sehr lauter Musik einen Tanz eingeübt. Sie waren sehr kreativ und haben neue Tanzschritte gelernt.

In der Emotionsgruppe namens „Alle Emotionen sind okay“ war es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen mit Gefühlen umzugehen. Sie haben verschiedene Rollenspiele gemacht und die Körpersprache zu den Gefühlen Angst, Wut, Freude oder Trauer betrachtet. Der Gruppenleiter hat ein Experiment gemacht, wie sich das Gefühlt Wut aufbaut. Sie kamen zum Schluss, dass sich Wut wie ein Gewitter aufbaut.

Eine Gruppe hat die Demenzgruppe „Lichtblick“ besucht. Als Vorbereitung hat die Pflegerin Fr. Adolf, die sei 34 Jahren in der Pflege arbeitet, die Krankheit und den richtigen Umgang erklärt. Demenz ist nicht heilbar und auch nicht erblich. Demenz bedeutet nicht gleich, dass man alles vergisst. Es kann passieren, dass man die Personen, die vor einem stehen, nicht mehr wiedererkannt, aber sie spüren es im Herzen, wen sie kennen. Am Donnerstag haben die Schülerinnen und Schüler mit der Demenzgruppe gebastelt, geredet, mit ihnen gegessen und vorgelesen. Für die Schüler war das eine sehr besondere Erfahrung.

Sehr handwerklich veranlagte junge Männer haben bei dem Modellbau unsere Schule aus Pappe nachgebaut. Alle hatten großen Spaß dran, manche fanden es einfach, andere schwer. Sie haben passende Sprüche zum Thema „Schule ohne Rassismus“ dazu geschrieben und die Modellschule damit geschmückt.

Ein Projekt hatte ganz stark mit unserer Sprache zu tun. Beim Projekt „Poetry Slam“ haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, sich selbst zu verwirklichen und sich auch mal was zu trauen. Sie haben mehrfach gelernt allein Texte zu schreiben und diese mit ganz viel Mut dann auch vorzustellen. Den Schülern hat es besonders gefallen selbst Porträts zu gestalten und Gedichte über Jahreszeiten, Emotionen und ihre Gedanken zu schreiben. Sie konnten sich frei entfalten und sich etwas zumuten. Die Gruppe hatte Besuch von einem Mitglied des Poetry Slams aus Stuttgart bekommen, Tobi, der extra für unsere Projekttage angereist kam.

Eine weitere Gruppe, die am Donnerstag unser Schulhaus verlassen hat, war die Gruppe „Zeige Mumm im Umgang mit Senior:innen“. Sie haben den Besuch am Mittwoch sorgfältig vorbereitet, indem sie Vorlesetexte, Bewegungsspiele u.ä. vorbereitet haben. Am Donnerstag unterstützten sie eine Seniorengruppe und sind mit ihnen sogar zum Eisessen, indem sie mit ihrer Kraft und voller Konzentration die Rollstühle schieben mussten.

Am Freitag gab es einen gemeinsamen Abschluss in der Mensa. Viele Gruppen haben durch kurze Ansprachen auf der Bühne oder verschiedene Projektionstafeln Einblicke in ihre Arbeiten gegeben. Vielen Dank an alle Beteiligten und Hr. Mittelbach, der durch das Programm führte.

Dieser Homepage-Beitrag ist geschrieben worden durch die „Reportergruppe“, die in viele Projekte hineingeschnuppert, fotografiert und Interviews durchgeführt hat.